Severin Bommer
HSV vs. Canspor – ein Spiel, das für beide Mannschaften in
so vielen Belangen von Wichtigkeit geprägt ist. Es ging nicht nur darum, die
Ehre des HSV-Neutrainers und Ex-Cansportrainer, Badir Devici, zu verteidigen,
vielmehr würde man das Schlusslicht bei einer Niederlage auf drei Punkte
aufschliessen lassen, sodass zwischen den vier letztplatzierten Mannschaften
gerade noch drei Punkte lägen. In diesem Spiel fällt also die Entscheidung, ob
man sich in einen dreckigen Kampf gegen den Abstieg begeben will oder sich mit
einem Polster etwas Luft verschaffen kann. Auch für die Stärkung des Selbstbewusstseins
des Fanionteams, das zuletzt durch den schlechten Auftakt zur Rückrunde
angeknackst wurde, galt es bei dieser günstigen Gelegenheit zu beweisen, dass man
immer noch in die 3. Liga gehört. 3 Punkte sind also Pflicht.
Mit einem breiten Kader von 18 Mann – für den HSV wirklich
keine Selbstverständlichkeit – besammelte sich die erste Mannschaft nun also am
letzten Samstag um 17:45 Uhr auf dem heimischen Spiegelberg. Der Platz, der
durch die rege Benützung nicht gerade besser zu bespielen wird und für den
Laien schwer von den Ackerflächen lokaler Gemüseproduzenten zu unterscheiden
ist, lässt immer noch zu wünschen übrig. Der Untergrund also holprig,
zusammenhängende Rasenparzellen selten und durch ein Missverständnis der
Verantwortlichen für einmal nicht mal gemäht.
An den Platz angepasst instruierte Übungsleiter Devici also
seine Truppe. Schnelles Spiel und wenig Kurzpässe sollten den Gegner vor
Probleme stellen. Mit einer Wutrede, deren Echo wohl jetzt noch durch die
Haltener Katakomben schallt, stimmte Coach Devici seine Mannschaft auf das
Sechspunktespiel ein.
Um 19:00 gings dann auch gleich rasant los auf dem
Spiegelberg. Flanke von Winter aus dem Halbfeld, Brustannahme Jost, Schuss,
Tor. 1:0 HSV! Keine drei Minuten gespielt und das «Eis» bereits in Führung.
Nun galt es, nachdem man in den Testspielen und dem
Rückrundenstart auch in Führung gegangen war, diese für einmal nicht wieder
herzugeben. Also konzentriert bleiben und nachlegen. In den weiteren 20 Minuten
liess man den Gegner trotz der guten Vorsätze ins Spiel kommen, ohne das sich
dieser jedoch zwingende Chancen herausarbeiten konnte. In der 27. Minute war es
dann Winter, welcher bereits die Vorlage zur Führung gegeben hatte, der einem
Verteidiger von Canspor hinterrücks den Ball abluchste und unter Bedrängnis auf
das Gästetor stürmte. Vom Gegner gestört brachte er nur ein Schüsschen zu
Stande, das jedoch auf kurioseste Art und Weise den Torhüter zu überwinden
vermochte. Der Ball wurde durch eines der vielen Löcher vor dem Tor über den in
die linke Ecke hechtenden Schlussmann von Canspor abgelenkt. In der Haltener
Coachingzone machte sich nun ob dem Gesehenen Unsicherheit breit. Wem sollte
man das Tor zuschreiben? War es Winter oder sollte man den Spiegelberg als
Torschützen notieren? – Diskussionen auf der Haltener Bank, der für das
Matchblatt Verantwortliche Pascal Bühlmann ausser sich und ratlos.
Ob des Geschehenen unbeeindruckt spielte der HSV mit der
zwei Tore Führung im Rücken weiter. So war es Müller, der bereits in Minute 30
auf 3:0 erhöhte. In Minute 42 erhöhte Jost noch vor der Pause auf 4:0.
Ohne Druck konnte Coach Devici nun auch die frischen Kräfte zum Einlaufen schicken. So waren es Schläfli, Summermatter, Daniel Ernst und die Gebrüder Bommer, die nach und nach die Haltener Elf ergänzten. In gleichem Stil wie vor der Pause ging es weiter, sodass Jost mit seinem dritten persönlichen Treffer auf 5:0 erhöhen konnte. In Minute 65 wurde nach einem Gewusel rund um die Akteure S. Bommer und Jost der Zweitgenannte zu Boden gekämpft, sodass der Schiedsrichter, der im Übrigen trotz der ständigen Diskussionen und der groben Spielweise der Gäste eine klasse Partie lieferte, auf den Punkt zeigen musste. Müller verwertete souverän zum 6:0. Den Schlusspunkt des Abends setzte Schläfli, nach zwischenzeitlichem Anschlusstreffer des FC Canspors, in der Nachspielzeit und erhöhte ein weiteres Mal auf 7:1.
Für den HSV war es ein überzeugender Auftritt und ein wichtiger
Befreiungsschlag gegen einen direkten Konkurrenten. Spielerisch war der Gegner
zu keinem Zeitpunkt auf Augenhöhe und konnte ständig auf Abstand gehalten
werden. So muss es weitergehen! Heja Heja HSV!
Weiter geht es für das «Eis» bereits am Donnerstag,
11.04.2019 um 20:00, auswärts gegen Oensingen.
Haltener SV – FC Canspor 7:1 (4:0)
Spiegelberg, Halten
Tore: 3. Jost (Winter) 1:0. 27. Winter 2:0. 30. Müller (Jost) 3:0. 42. Jost (Frey) 4:0. 63. Jost (Müller) 5:0. 65. Müller (Foulelfmeter) 6:0. 75. FC Canspor 6:1. 90. Schläfli (Müller) 7:1.
Haltener SV: Stauffer; Ernst J. (68. Eyer), Späti, Stampfli, Biegajlo (46. Summermatter); Wüthrich (84. Ernst D.), Schwaller; Müller, Winter (59. Bommer S.), Frey (46. Schläfli); Jost (75. Bommer T.).
Bemerkungen: Haltener SV ohne Bessire (verletzt), Schumacher, Stapfer (beide zweite Mannschaft).
Gelb: 30. Durmaz (Canspor). 43. Petrovic (Canspor). 50. Akdoganbulut (Canspor). 55. Celik (Canspor). 71. Yakob (Canspor).
Gelb-Rot: 88. Yakob (Canspor).