Derbysieg

Der Raum ist eng, der muffige Kabinengeruch ist mir gewogen, es liegt Ruhm in der Luft. Der Bass wummert, die Sitzbank vibriert, die Gespräche sind verhalten, alle Mann angespannt. Ich bin ruhig, ich weiss, wir sind beinahe vollzählig und in der Lage, jeden zu besiegen. Die Trainer stimmen uns ein, geben uns taktische Anweisungen, heizen an und dirigieren uns durchs Aufwärmen. Dann schlägt die Stunde, das Vorspiel räumt den Platz, das Flutlicht lässt den feuchten Rasen glimmern, der geheimnisvoll schwebende Abenddunst benetzt kühlend mein Gesicht.

Unser Bestreben ist vorerst glück- und erfolgslos, der Gegner ist dieses Jahr erstarkt. Subingen ist initiativer und gedankenschneller, sie sind gefährlicher. Ein paar Individualfehler zwingen uns kurzzeitig in die Knie, wir sind in Rücklage, Unruhe breitet sich jedoch nicht aus, unerwartet atypisch für uns.

Wir trinken Tee, lassen den Kopf nicht hängen und sind guter Dinge. Wir treten mit breiter Brust wieder ins Rampenlicht. Wir übernehmen die Kontrolle, Subingen geht die Luft allmählich aus, wir werden stärker. Wir lassen nichts zu, bauen vermehrt Druck auf. Es regnet gelbe Karten, es ist ein kämpferisches Spiel. Der Schlusspfiff schreitet näher, meine Zuversicht ist ungebrochen. Neue Kräfte stärken uns den Rücken, neuer Elan betritt das Feld. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Damm bricht. Er tut es. Wälchli hämmert die Kugel gewaltsam in die Maschen, die Punkte sind zum Greifen nah. Eine Welle nach der anderen lassen wir über unseren Lieblingsgegner hineinbrechen, die meisten zerschellen an der Brandung, bis die letzte den Fels endgültig abschleift. Rohde schiesst uns ins Glück, der Jubel ist grenzenlos. Der HSV tobt und singt in die Nacht, unser hassgeliebter Gegner wurde bezwingt.

Gratulation an den FC Subingen, es war ein würdevoller Kampf. Wir sehen uns im Frühling!