2. Mannschaft: Labsal

Wir finden uns im Spätsommer ein, an der Grenze zum Herbst. Die Natur schlüpft in ein lieblich Farbenkleid, und die darin beheimatete Tierwelt bereitet sich auf die karge wärme- und nahrungsarme Zeit vor. Doch alsbald treibt das Wetter ein listig Spiel, die hochsommerliche Wärme, ja Hitze gar, lässt nicht nur mein Herze schneller schlagen und Gemüte trüben, und dies soll an diesem Tage noch die leichteste aller Nervenlast sein.

Die scharfgezahnten Jäger in Rot lechzen nach Punkten und beginnen sogleich ungehalten. Ein durch Unablässigkeit aufgezwängtes, freudig Missgeschick beschert den ersten Freudenschrei. Der Jubel kaum verklungen, bereitet Ph. aus S. das nächste Vergnügen. Seine List vermag die Widersacher zu täuschen, seine Präzision bringt sie zur Verzweiflung. Doch das Glück ist ein wankelmütig Ding, zuvor bejubelt, nun verdammt, erst von ihr beschenkt, danach beraubt. Augenblicke der Schwäche lassen die Hausherren erstarken, ehe K. aus D. die Verhältnisse abermals berichtigt. CIS so wutentbrannt und ungestüm, erlangt weitere Erfolge, vorerst aus eigner Kraft, danach mit Beistand Dritter. Das Spiel, als Freude angedacht, verformt den Spass zu Bitterkeit, aus Wohlgefallen wird Ärgernis, aus Belustigung Raserei.

Immer wieder ist es mir ein unerklärlich Phänomen, wie solche Dinge, die uns von aussen so belanglos und nichtig vorkommen, und sogleich im Eifer des Sports, in vollem Gefecht, im Angesicht des treibenden Schweisses und der pochenden Venen in diesem Augenblicke nichts wichtiger erscheint, und uns von allen guten Sitten und Redlichkeit befreit. Manch einer mag diesem rätselhaften Verhalten mehr erliegen als der nächste, heute konnte man die Unterschiede an der Tenuefarbe erkennen.

Dass solch von Bosheit und Tobsucht getriebene Besessenheit gar vom Erfolge gekrönt sein könnte, liess den Haltner Geist von Verdruss befallen. Doch unverhofft gelingt dem HSV ganz zuletzt die herrliche Befreiung, ein Verdienst von Mut und Glauben.

Eine wunderbare Heiterkeit hat meine Seele eingenommen, eine süsse Genugtuung mein Herze umschlossen.

Ein Bericht von Claude Hohl

CIS Solettese 4:5 Haltener SV
Brühl, Solothurn
Tore: 5. Eigentor CIS 0:1, 7. Philip Hohl 0:2, 14. CIS 1:2, 18, Kevin Wälchli 1:3, 28. CIS 2:3, 60. Kevin Wälchli 2:4, 73. CIS 3:4, 87. CIS (Foulpenalty) 4:4, 89. Kevin Wälchli

Haltener SV: Bärtschi – Jost, Stampfli, Hilpert – C. Hohl, Kaiser, Winistörfer, Rohde, Se. Bommer – K. Wälchli, Hohl
Eingewechselt: Niggeler, Ch. Büttiker, S. Bommer, F. Büttiker, P. Hohl

Bemerkungen: HSV ohne Brägger (nicht eingesetzt), M. Büttiker, Hürlimann, Inäbnit, Summermatter, Schärlig, Ryser, J. Wälchli, Karademir, Hess, Neuwiler (nicht im Aufgebot oder verletzt)